China Reisen

Tag 10 – Beijing – Die grosse Mauer

am
21. August 2012

An diesem Morgen mussten wir wieder etwas früher aufstehen als die Tage zuvor. Unser Ersatzguide wollte um 8 Uhr Morgens zur wilden Grossen Mauer losfahren.  Unsere fahrt mit dem Guide und dem Fahrer dauerte etwa 1 Stunde und 30 Minuten. Es hatte so gut wie keinen Stau auf der Fahrt dorthin und so kamen wir relativ schnell vorran.  Auch das Wetter war einfach wundervoll, so war der Himmel richtig Blau und nur sehr wenige Wolken waren zu sehen.

Kurz vor unserem Ziel gab es sogar einen etwas längeren Strassentunnel, der etwa 2.8 km lang ist. Das ist eigentlich nichts besonderes bis auf die Tatsache das in dem Tunnel 40 km pro Stunde gefahren werden sollte. Wohlgemerkt hat sich daran wieder kaum einer gehalten. Unser fahrer ist da mit 60 km/h durchgefahren und wir wurden auf der rechten Spur überholt.

Kurz nach dem Tunnel hielt unser Fahrer rechts an um danach zu wenden. gleich Rechts vor dem Tunnel für die Rückfahrt gab es einen Weg nach oben. Die Strasse von dort aus war nicht ausgebaut und so ging es auf einer Erdstrasse weiter durch die Landschaft. Ein Haus hatte in seinem Garten ein paar alte Militärfahrzeuge.

Erstaunlicherweise hatte die schlechte Strasse ein Ende und wurde durch eine gutgepflasterte Strasse ersetzt. Dieser Teil der grossen Mauer musste also wohl erst kürzlich für die Touristen erschlossen wurde. Es gab einen grossen leeren Platz, der wohl mal ein Parkplatz sein würde. Ein Restaurantgebäude und ein Toilettenhaus mit relativ sauberen Toiletten. Es fehlte nur mal wieder an Klopapier. Unser Guide meinte das wir hier eine kurze Pause machen bevor es weiter zum Anfang der Mauer gehen würde. Er nannte das «Pipipi» Pause machen, da dies die letzte Toilette vor der Mauer sei.

Dann ging es weiter die Strasse hoch, wo wir schliesslich bei der wilden Mauer ankamen. Iris kaufte noch kurz zwei Flaschen Wasser die recht teuer waren. Nämlich 10 Yuan. Einen günstigeren Anbieter gab es nicht, es gab nur gerade mal einen Stand mit Getränken und anderem Krimskram.

Unser Guide wollte uns nur bis zum Anfang der Mauer begleiten und danach zusammen mit dem Fahrer beim Auto warten. Wir hätten zwei Stunden Zeit die Mauer zu erkunden. Also eine Stunde hinlaufen und danach eine Stunde zurück, da wir uns wieder am selben Ort treffen sollten. Ich und auch Iris fanden das etwas doof, was wir dann auch später etwas diskutierten. Es wäre noch schön gewesen, wenn unser Guide uns begleitet hätte und uns vieleicht etwas über die Mauer erzählt hätte. Unser vorheriger Guide hat uns immer bei jeder Sehenswürdigkeit begleitet und auch etwas über sie erzählt und freute sich sogar darüber wenn wir bereits das eine oder andere wussten. Teilweise konnte er uns auch sogar  Halbwissen entsprechend korrigieren. Der Ersatzguide schien da weniger Lust zu haben.

Also liefen wir los, den Aufstieg zur wilden grossen Mauer und nach einigen Metern waren wir dann auch auf ihr. Man merkte, das diese Mauer noch nicht restauriert war und so gut wie das meiste noch in ihrem Urzustand war. Ebernso hatte es weniger Touristen, so dass man gemütlich wandern konnte ohne gleich jemandem auf die Füsse zu treten oder kaum eine Möglichkeit hatte Fotos zu machen. Da die Stufen alle unterschiedliche Grössen und Abstände hatten war das wandern auf der Mauer nicht gerade einfach. Der letzte Aufstieg bevor wir eine längere Pause machten war ziemlich anstrengend, aber wir schafften es dann doch. Oben angekommen hatten wir einen schönen Ausblick über die Landschaft. Da es so gut wie keinen Smog gab, konnte man über die gesammte Ebene sehen und die Berge dahinter. Die Mauer ist wirklich gross und lange und man hätte bestimmt noch weiter wandern können, wenn unser Guide nicht gesagt hätte, dass wir uns am Anfangspunkt wieder treffen würden.

Oben auf der Mauer kamen uns dann auch ein paar Chinesen entgegen die ein Fotos mit uns machen wollten. Der kleine Sohn der Familie war jedoch sehr schüchern, weswegen dann nur ein Foto ohne ihn gemacht werden sollte. Eine der Chinesinen der Gruppe konnte Englisch. Wir unterhielten uns ein gutes Stück mit ihr und so erfuhren wir, dass sie aus dem Sünden Chinas kamen. Dort sei das essen etwas salziger als in Beijing und auf die Frage ob sie das süsse Essen von Beijing mag, verneinte sei und es kam dann auch aus dem Gespräch heraus, dass sie entsprechend nachsalzte sofern es das Restaurant ermöglichte.

Also wir auf die Uhr schauten, mussten wir auch schon langsam den Rückweg antreten. Weiter zu laufen lohnte sich nicht mehr gross , da wir bald die Stunde um hatten und uns eh dann auf den Rückweg machten mussten. Wir schossen noch ein paar schöne Erinnerungsfotos und begaben uns dann über die kleinen Stufen langsam auf den Weg zurück zu unserem Guide und Fahrer.

Beim Auto angekommen fragte unser Guide ob wir nicht zuerst das Garnisonsdorf anschauen wollten, da es erst 11 Uhr sei. Ausser wir hätten schon Hunger, dann würden wir zuerst etwas essen. Da ich und Iris noch nicht hungrig waren, stimmten wir zuerst zu das Garnisonsdorf anzuschauen. Wir freuten uns schon ziemlich darauf und so warteten wir im Stau darauf zum Dorf zu kommen. Der Weg zum Dorf führte über die Strasse zum restaurierten Teil der grossen Mauer, wo sich immer sehr viele Touristen aufhielten. Laut unserem Guide sei das Dorf jedoch nicht so bekannt bei den Touristen und dort wäre es dann wieder etwas ruhiger.

Als wir dann bei einer Abzweigung anhielten und unser Fahrer wendete und bei einem kleinen Bahnhof hielt, hiess es entsprechend aussteigen. Also stiegen wir aus und gingen zu dem Dorf, welches auf der anderen Seite der Gleise stand. Unser Guide lief mit uns entsprechend durch ein paar Stände von Strassenhändlern und danach an ein paar Restaurants vorbei. Unser Guide meinte jedoch das die nicht gut seien, da es hier sehr staubig sei und die Restaurants nicht für europäische Touristen geeignet seien. Als wir so an den Restaurants vorbeigelaufen  sind, sahen wir eine Festungsruine von aussen und da meinte unser Guide kurz, dass dies eine ehemalige Festung der Mauer sei. Jedoch schauten wir diese weder an noch schauten wir das Dorf genauer an. Er lief mit uns sogleich wieder zurück zum Auto.

Dies verwunderte mich und Iris sehr, so hatten wir laut Reiseplanung unseres Reiseveranstalters etwas grösseres erwartet, schliesslich war diese Station extra angegeben.

Zurück beim Auto fragte unser Guide dann ob wir in einem Touristenrestaurant bei einer Fabrik essen wollten oder dann in Beijing selber in der Stadt. Ich und Iris schauten uns etwas verwundert an und meinten dann, dass wir eigentlich ein Landgasthaus erwarteten, da unsere Reiseplanung dies vorgesehen hatte. Unser Guide meinte dann, dass er mal schauen würde und so fuhren wir zurück und wir hielten vor einem Restaurant an der Strasse. Wir sollten drinnen im Auto bleiben und unser Guide würde das Restaurant prüfen ob die Küche in Ordnung sei. Es ging extrem lange bis unser Guide zurück war, der musste wohl echt das komplette Restaurant angeschaut haben, meinte dann aber das das Restaurant ziemlich dreckig und für uns Europäer nicht geeignet sei. Wir fuhren dann ein paar Meter weiter und unser Guide wollte wieder aussteigen. Wir meinten dann zu ihm, dass er das nicht umbedingt machen müsse und wir auch in der Stadt Essen könnten. Wir wollten ihm entsprechend keine Umstände machen. Er meinte jedoch das er noch einmal schauen möchte, da dies schliesslich zu seinem Job gehöre.

Unser Guide kam dann etwas schneller zurück aus dem Restaurant und meinte, dass die Küche hier besser sei aber noch nicht optimal. Durch die ganze Essensdiskussion waren jedoch ich und Iris so verwirrt das wir dann doch nicht dort essen wollten und wir die ganze Aktion um das Essen gerade sehr kompliziert finden. Unser Guide meinte dann nur , das Essen doch recht einfach sei, aber ich vermute er hat uns nicht richtig verstanden.

Also ging es zurück auf die Autobahn und Richtung Beijing. Auf der Fahrt fragte unser Guide wieder ob wir nicht doch in diesem Touristenrestaurant essen wollten. Da ich und Iris die Fragerei satt waren und obwohl wir eigentlich uns für in der Stadt essen eingestellt hatten, willigten wir dann doch ein, dort zu Essen. Im nachhinein hätten wir jedoch stur bleiben und darauf beharren sollen in der Stadt zu essen, wieso erfahrt ihr gleich.

Wir kamen also bei der Fabrik an, vor der es bereits sehr viele Reisebusse auf den Parkplätzen gab. Unser Fahrer hielt kurz davor an und unser Guide stieg mit uns aus und meinte, er würde uns noch zum Restaurant begleiten. Wir liefen so durch den Verkaufssaal, der recht gross war und unter anderem sehr viele Vasen, Tuschemalereien, usw. ausgestellt hatte. Das Restaurant befand sich im Stock darüber wo sich auch sehr viele Leute aufhielten. Ich und Iris schauten schon recht skeptisch aber liefen mit unserem Guide weiter in den Essenssaal wo wir essen würden. Es war ein kleiner Raum mit Tischen für jeweils zwei Personen. Draussen gab es noch grössere Tische aber diese waren dann für grössere Gruppen.

Unser Guide wies uns einen Tisch zu und meinte, dass ein Bier und ein Softgetränk dabei sei. Er verliess uns dann wieder und wir meinten noch zuerst das wir etwa eine Stunde brauchen würden mit Essen und vieleicht noch durch die Verkaufhalle schlendern würden. Unser Guide wollten draussen auf uns warten.

Wir nahmen entsprechend also einen Teller und begannen uns das Buffet anzuschauen. Wir entschieden uns für ein paar asiatische Speisen und mussten schmunzeln aber auch Kopfschütteln. So gab es auch europäische Speisen wie Pommes oder ganz harte Teigwaren. Wir nahmen von allen asiatischen Speisen ein kleine Portion auf unseren Teller und dazu den klassischen Jasmintee.

An unserem Tisch nahmen wir unsere Stäbchen und assen die ersten paar Bissen und waren sogleich vom Essen entäuscht. Es schmeckte nicht wirklich asiatisch und teilweise auch schon sehr zerkocht. Das ganze war wirklich mehr wie ein Reinfall in diese «Touristenfalle» und wir assen nur das nötigste um bis zum Abend durchzuhalten. Im Hotel gab es um längen besseres Essen als hier. Das ganze kam uns immer mehr wie ein Albtraum vor, da wir auf den Tischen von den Chinesischen Touristen draussen um einiges interessanteres Essen vorfanden.

Unser Ersatzguide verstand also unter solchem Essen «Für Touristen geeignet». Wir schauten uns also noch entsprechend in der Verkaufhalle um. Kaufen wollten wir nichts, aber die Preise könnten wir uns merken für später wenn wir in Beijing wieder auf einem Markt zum Handeln waren. Damit wir schonmal eine Basis hatten was wir bestimmt nicht bezahlen wollten dann dort. Wir schauten ein paar Malern noch beim bemalen von Vasen zu und gingen dann zurück zum Auto.

Die Fahrt zurück zum Hotel war dann relativ ruhig und ich und Iris dösten vor uns hin. Unser Guide redete ja eher mehr mit unserem Fahrerals mit uns und die Mauer hatte uns dann doch etwas geschafft.

Im Hotel angekommen , klärten wir noch den Samstag Morgen, damit wir auch einen Fahrer zum Flughafen hätten, danach verlies uns unser Guide recht schnell.

Wir erholten uns kurz im Hotelzimmer und entschieden uns dann noch etwas das Hutong zu besuchen, welches wir bereits an unserem ersten Tag entdeckt hatten. Dort gab es ja noch einen See den wir nun einmal komplett umrunden wollten.

Im Hutong angekommen liefen wir noch etwas durch die Läden und entdeckten einen Laden mit Vasen. Wir schauten uns entsprechend ein paar Vasen an und wurden sogleich von einer Verkäuferin belagert die uns sogleich ein Angebot machte und uns einen tieferen Preis für die Vase nannte als aufgedruckt war auf dem Preisschild. Müsste so um die 420 Yuan gewesen sein was sie gesagt hat. Das war uns zu teuer und wir überlegten und begannen zu Handeln. Wir waren scheinbar ziemlich knallharte Verhandlungspartner da wir selber nur noch 200 Yuan bei uns hatten und sicher nicht teurer gehen konnten. Es ging lange hin und her und die 200 Yuan näherten sich langsam, aber die Händlerin war immer noch nicht bereit und machte uns immer noch Preise um die 300 Yuan. Am Ende kam die Chefin (Ob sie es wirklich war, bin ich mir nicht so sicher) und wir sagten ihr dann auch dann am Ende das 200 Yuan unser letztes Angebot sei und wir nicht mehr bei uns hätten. Also bekamen wir unsere Vase für 200 Yuan, obwohl Iris denkt, das wir da sicher noch billiger weggekommen wären.

Da wir kein Geld mehr hatten, dafür eine Vase, ging es zur nächsten Bank. Nur wo war diese. Ich vermutete das wir entsprechend an der Hauptstrasse bestimmt eine finden würden. Dies war auch tatsächlich der Fall und so tankten wir Frischgeld. 😉

Beim Rückweg aus der Bank raus, sprach uns ein junger Mann in Englisch an und fragte ob wir den Weg zur U-Bahn kennen würden. Als ich und Iris ein paar Worte Deutsch fallen gelassen hatte, sprach er dann auch Deutsch. Es handelte sich beim jungen Mann um einen tschechen der in Dresden studiert hatte. So war das Gespräch schon etwas einfacher und erfuhren auch schon ein wenig über seine Erlebnisse in Beijing. Er folgte bisher grünen Schildern zur U-Bahn, da ihm Leute geraten hatten diesen zu Folgen, diese führten ihn aber ziemlich in die Irre. Den Die U-Bahnen in Beijing hatten alle Blauer Schilder und daran war gar nichts grün. Wir zeigten ihm entsprechend den Weg zur nächsten U-Bahn und erfuhren auch noch das ihm z.b der iPod geklaut wurde und auf der Mauer ihm versucht wurde ein T-Shirt für 200 Yuan zu verkaufen, was er kurz darauf in der Stadt für 20 Yuan gesehen hatte.

Ich und Iris gingen also zurück durch das Hutong zum See und beschlossen nun um diesen herumzulaufen. Wir nahmen uns viel Zeit und setzten uns auch einmal etwas hin bei einem Spielplatz. Iris zeichnete eine Pagode und ich schaute ihr dabei zu und auch den Booten und Schwimmern auf dem See.

Nachdem wir wieder losgelaufen waren und den See schliesslich umrundeten, fanden wir das es dieses mal viel weniger Ritschkafahrer hatte als an dem einen Sonntag. Zurück im Hutong schauten wir noch etwas in die Läden und kauften noch ein paar schöne Handgemachte Sachen wo wir fanden, dass der Preis gerechtfertig war. Man sah auch entsprechend, dass hier nicht wirklich gehandelt wurde, da auch Chinesen den vollen Preis bezahlten. Daneben kauften wir uns auch noch ein paar Postkarten und schliesslich war dann auch schon langsam wieder Abend und Zeit für das Abendessen.

Auch an diesem Abend entschieden wir uns wieder für das Restaurant im Hotel. Die Küche war bisher immer gut und es gab noch einige Gerichte auf der Karte die wir ausprobieren wollten.

So ging unser Tag auf der Mauer und im Hutong langsam zu Ende.

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